Mongolei: Trinkwassersanierung mit Technologie aus Österreich

Das Trinkwasser-Leitungsnetz von Ulaanbaatar wird mittels AGRU Close-Fit Liner im Relining-Verfahren saniert. Dies erfolgt in Form eines Softloan Projektes, das die österreichische RTi Rohrtechnik Gruppe in der Mongolei derzeit umsetzt.

In der Hauptstadt Ulaanbaatar lebt knapp die Hälfte der mongolischen Gesamtbevölkerung, rund 1,3 Millionen Einwohner. Ulanbaatar ist das wirtschaftliche, kulturelle und soziale Zentrum der Mongolei. Die zuverlässige Versorgung mit sauberem Trinkwasser ist, wie in jeder Großstadt, ein bedeutender Faktor für die Gesundheit der Bevölkerung und das Funktionieren der Gesellschaft.

STARTSCHUSS SOFTLOAN PROJEKT

Im Rahmen eines umfangreichen Softloan Projektes, in dem zahlreiche staatliche Ebenen berücksichtigt wurden, hat die RTi Austria GmbH den Auftrag erhalten, die Wasserwerke Ulaanbaatar (USUG) mit Anlagen und Materialien zur Renovierung des öffentlichen Wasserversorgungsnetzes zu beliefern. Das Projekt sieht vor, dass die Wasserwerke Ulaanbaatar mit technischem Support seitens der RTi Gruppe die Rohrsanierungsarbeiten in Zukunft selbständig durchführen können. Sämtliches Equipment wurde bereits 2018 ausgeliefert. Dazu zählen nicht nur Sanierungsanlagen für das CIPP und Close-Fit Verfahren, sondern auch TV-Kamerasysteme, Reinigungsanlagen und Fräsroboter. Der Kunststoffexperte AGRU Kunststofftechnik lieferte von Bad Hall aus den Close-Fit Liner als einsatzfertigte Ringbunde zur Baustelle. Auf diese Weise kann ein gefalteter und somit im Querschnitt reduzierter PE-Rohrstrang, der sogenannte AGRU Close-Fit Liner, in das Altrohr ohne aufwändige Grabarbeiten eingezogen werden.

TECHNOLOGIE-PARTNER

Die NordiTube Technologies SE, eine Tochtergesellschaft der RTi Gruppe, war mit der Konfigurierung der Anlagen betraut. Dabei ging NordiTube selbstverständlich auf die speziellen Kundenwünsche der Wasserwerke Ulaanbaatar ein, um eine optimale Lösung anzubieten.


Ein gefalteter

PE-Rohrstrang wird in das Altrohr ohne

Grabarbeiten eingezogen.


Insgesamt wurde eine komplette Schlauchlining-Sanierungsanlage mit Imprägnieranlage, Dampf-Heizanlage und Inversionstrommel, sowie eine PE-Close-Fit Installationsanlage, ein mobiler Fräsroboter, eine Höchstdruckreinigungsanlage und ein Inspektionsfahrzeug mit einem TV-Kamerasystem produziert.

Im Projekt eingebunden waren auch einige Partnerunternehmen. Die Inspektionseinheit wurde mit einer Kameralösung von iPEK ausgestattet. Für die Fräsarbeiten war ein komplettes Robotersystem von SCHWALM integriert. Der österreichische Produzent AGRU Kunststofftechnik lieferte den Close-Fit Liner zur professionellen Sanierung des Trinkwassersystems.

8.000 KM – MIT DER TRANSSIBIRISCHEN EISENBAHN

Nach den Einschulungsarbeiten war es an der Zeit, die gesamte Flotte der Hightech-Sanierungsanlagen in die Mongolei zu überstellen. Dem Anlagenzug, der aus insgesamt fünf Fahrzeugen bestand, stand eine spektakuläre Fahrt von über 8.000 km am Landweg bevor. Dabei ging es durch insgesamt vier Länder und mit der weltweit längsten Eisenbahnstrecke, der transsibirischen Eisenbahn, durch ganz Russland.

ERÖFFNUNGSZEREMONIE IN ULAANBAATAR

Nach erfolgreicher Überstellung der Anlagen, konnten die Sanierungseinheiten zum ersten Mal in Ulaanbaatar vor Ort in Betrieb genommen werden. Zum feierlichen Anlass lud die Stadt Ulaanbaatar wichtige Vertreter aus Wirtschaft und Politik zu einer prunkvollen Eröffnungszeremonie ein. Im Rahmen der Feierlichkeit wurde ein 200 m langer Close Fit-Liner DN 150 mm, der Firma AGRU, installiert. Im Herbst 2018 wurden weitere 800 m PE Close-Fit Liner im Zug des Trainings und Know-How Transfers eingebaut. Sobald der strenge Winter in der Mongolei vorüber ist, werden die Sanierungsarbeiten im Frühjahr 2019 wiederaufgenommen.