Sanierung einer Trinkwasserleitung in Deutschland

Projektname: Trinkwasserleitungssanierung im Close Fit-Verfahren Lonsee Halzhausen
Projektdatum: 2007 – 2012
Produkte: PE-Schlauchliner, da 1480 SDR 60, 2006 (540 m), 2007 (840 m), 2010 (1000 m), 
2011 (850 m)

Trinkwasserleitung durch Close-Fit Verfahren saniert

„Fahrradschlauch soll Lecks stopfen“ war der Titel einer Tageszeitung in Baden-Württemberg. Drei Leitungen transportieren jährlich insgesamt 90 Mio. m³ Wasser nach Nordostwürttemberg. Durch undichte Stellen auf einem 6,5 km langen Abschnitt gehen daher jährlich 500.000 m³ Wasser verloren. Bei den steigenden Wasserpreisen ein spürbarer Verlust, der rasch saniert werden muss.


Der Close-Fit Liner schmiegt sich wie ein Fahrradschlauch ans Altrohr an.


Als Sanierungsmethode wurde das Subline-Verfahren gewählt. Ein Verfahren, bei dem der vorweg geschweißte Rohrstrang gefaltet, anschließend in das bestehende Betonrohr eingezogen und mit einem Betriebsdruck von 8,5 bar aufgeblasen wird.

Durch das Aufblasen legt sich das Rohr „Close-Fit“ an das bestehende Betonrohr an. „Close-Fit“ bedeutet, dass sich kein Spalt zwischen Altrohr und dem neuen Rohr befindet. Da dieses Verfahren noch nie mit einem so großen Durchmesser angewendet wurde, wurden verschiedenste Fachleute zu Rate gezogen, um das Risiko des Einbaus zu minimieren. Es wurde entschieden, eine Probeinstallation über 550 m durchzuführen.

Die Firma AGRU hat den so genannten „Fahrradschlauch“, ein PE 100 Rohr mit einer Sonderdimension von da 1480 mm - SDR 60 und einer Länge von 600 m geliefert. Dieser wurde im Frühjahr 2007 durch die Installationsfirma eingebaut und ist seither erfolgreich mit einem Betriebsdruck von 8,2 bar in Betrieb.

Das Einzugsverfahren hat sich bei diesem Probeauftrag bewährt und es sind schon Folgeaufträge bei AGRU eingelangt. Die Kosten für die Sanierung der Betonleitung von ca. 600 m lagen bei 500.000 Euro. Eine Kompletterneuerung hätte hingegen 2 Mio. Euro gekostet. Es wurde daher entschieden, die restlichen 6 km mit diesem Verfahren zu sanieren. Die komplette Sanierung wurde bis 2012 abgeschlossen.

Projekt Status Quo:

Die erfolgreich abgeschlossenen Bauabschnitte 2006 (540 m), 2007 (840 m) und 2010 (1000 m) wurden im April 2011 um weitere 850 m verlängert. Durch das Speisen der Hochbehälter ergibt sich ein Zeitfenster von 72 h für das Schließen und Öffnen des Schiebers der da 1480 mm Leitung. In dieser Zeit muss das vorgefertigte Rohr (verschweißt, abgedrückt, gespült, gefaltet) installiert werden. Daher sind immer redundante Systeme vorhanden, um bei einem Ausfall einer Einheit den Rohreinzug trotzdem innerhalb des Zeitfensters fertigstellen zu können. Die hydraulische Zugeinrichtung konnte wie geplant die Last von ca. 40 t in das Rohr ziehen. Das Altrohr aus Spannbeton wurde mit einer Kalibrierung abgefahren. Setzungen und Kanten wurden per Winkelschweißer abgearbeitet bzw. gemörtelt, um eine Verkantung des Einziehrohres zu verhindern.