Eine Schlittenfahrt in Südafrika

In Südafrika herrscht Wasserknappheit. In der Gegend um Johannesburg boomt allerdings die Industrie, die große Mengen dieser beschränkten Ressource benötigt. Aus verschiedenen Flüssen, wie dem Crocodile River oder dem Mokolo River wird daher Wasser abgezweigt, in großen Reservoirs zwischengelagert und an die Industrie geliefert. Die beiden Wasserreservoirs Mokolo und Crocodile River sind seit den 70er Jahren mit einer großdimensionierten Betonrohrleitung verbunden. Diese war seit einiger Zeit leck und wurde daher professionell mit AGRULINE-PE 100-RC-Rohren saniert.

Die Herausforderung bestand darin, die bestehende Betonrohrleitung mit dem Durchmesser 1700 mm und 150 m Länge, die unterirdisch verläuft, mit einem PE-HD 100-RC Polyethylenrohr zu sanieren. Da auf der Baustelle zeitgleich eine Hochpumpstation errichtet wurde, war der Platz in der Baugrube denkbar knapp. Unser Händler Astore Keymak (AK) beauftragte daher die AGRU Anwendungstechnik, im Rahmen der erforderlichen Arbeiten eine praktikable Lösung zu finden. Unsere Anwendungstechniker konnten dank ihrer umfangreichen Kenntnisse und Erfahrungen eine besondere Lösung vorschlagen. Die beengten Platzverhältnisse in der nur 5 m langen Rohrgrube verhinderten die Installation einer Stumpfschweißmaschine. Auch die Länge der Rohrstangen war somit auf 5 m begrenzt, da sie sonst nicht in das Rohr eingeschoben werden konnten. Zusätzlich erschwerte das raue Betonrohr die Installation.


Die Sanierung erfolgte mit auf Kufen

montierten Rohrstangen.


Unsere Techniker planten und realisierten eine außergewöhnliche Lösung: Um leichte Handhabung in der kurzen Baugrube zu gewährleisten, wurden zwischen 4 und 5 m lange Rohrsegmente in da 1200 mm ausgewählt.

Diese wurden in Bad Hall mit Kufen ausgestattet und zusammen mit E-Muffen (E-Schweißbare formteile) als einsatzfertige Systemlösung nach Südafrika geliefert. Dank der Kufen konnten sie wie ein Schlitten in das Betonrohr gleiten, ohne Schaden zu nehmen. Als Kufen dienten Polyethylen-Rohre (PE 100-RC) mit einem kleinen Durchmesser von nur 63 mm. Pro Rohr wurden jeweils zwei Kufen mittels Extrusionsschweißung angeschweißt. An den beiden Enden der Rohrsegmente wurde genug Platz frei gelassen, um Heizwendelmuffen auf dem 1200er Rohr anbringen zu können. Denn aufgrund der beengten Platzverhältnisse im Graben war dies die einzige vertretbare Schweißlösung.

Mit einer Seilwinde und Umlenkrolle wurde das neue Rohr dann Stück um Stück in das Altrohr eingeschoben und nicht eingezogen, um eine Zugbelastung der Schweißnähte zu vermeiden. Der vorhandene Ringraum wurde abschließend mit Beton verdämmt. AGRU Anwendungstechniker vor Ort stellten sicher, dass das Baustellenteam problemlos arbeiten konnte. Dank dieser genialen Lösung konnte trotz engster Platzverhältnisse die Installation erleichtert werden und ein dauerhaft leck-freies System installiert werden. Aufgrund der einzigartigen mechanischen und chemischen Eigenschaften von PE 100-RC in Bezug auf Lebensdauer, Fördermedium und Wasserschlag, kann eine hohe Lebenserwartung erzielt werden.

Vorbereitungsarbeiten für die Heizwendelschweißung. Vorbereitungsarbeiten für die Heizwendelschweißung.
Polyethylenrohr da 1200 mm Wie ein Schlitten glitt das Polyethylenrohr da 1200 mm auf den Kufen in das Altrohr.
Flange stellen Verbindung mit PE-Rohren Der Ringraum wurde mit Spezialbeton verdämmt und die Verbindung zum bestehenden Stahlrohr mittels Flansch hergestellt.